Stilformen im Aquascaping

Bei einem "Naturaquarium" steht nicht der Gedanke an ein natürliches Unterwasserbiotop im Vordergrund. Daher kann der Begriff Naturaquarium zunächst verwirren. Es geht hierbei vielmehr darum, dass ein Teil der uns bekannten Natur, wie z.B. Gebirge, Wälder, Küstenabschnitte und ähnliches, als Vorlage dient, um sie mit den Mitteln der Aquaristik nachzuempfinden bzw. Assoziationen an diese zu wecken. Hierbei wird nicht auf Detailgenauigkeit geachtet, vielmehr soll der Eindruck entstehen, dass etwas Bekanntes aus unserem Lebensraum unter Wasser abgebildet wird. Die Schönheit der Wasserpflanzen und der eingesetzten Dekorationsmaterialien bestimmen hierbei die Stimmung, die das gestaltete Aquarium transportieren soll. Durch die Ähnlichkeit mit Szenerien aus unserer natürlichen Umgebung verstärkt sich das harmonische Empfinden beim Betrachten des Aquariums. Man schweift beim Beobachten ab, stellt sich Landschaftszüge vor und erinnert sich an schöne erlebnisreiche Tage in der Natur. Die Nachbildung eines Unterwasserbiotops würde bei den meisten Menschen keine solchen Erinnerungen oder Assoziationen wecken. Aus diesem Grund bedient man sich bei den Vorlagen für die Layouts aus der uns umgebenden Natur. Der Stil der Naturaquarien wurde vor allem durch Takashi Amano geprägt, welcher mit seinen eindrucksvollen Bildbänden diese Art der Aquaristik weltweit bekannt gemacht hat.

Landschaft

Historisch betrachtet, waren jedoch die holländischen Pflanzenaquarien der erste prägende Stil in der Aquariengestaltung. Durch Gruppierungen von Stängelpflanzen werden Pflanzenaquarien geschaffen, welche sehr von der westlichen Ästhetik geprägt sind und eher an schön gestaltete und wohl strukturierte Staudengärten erinnern. Durch die vielen unterschiedlichen Formen, Farben und Texturen der Wasserpflanzen, die Konturierung der Pflanzengruppen und die Gliederung in Vorder-, Mittel- und Hintergrund entsteht ein abwechslungsreicher Kontrast. Typisch für holländische Aquarien ist die Akzentuierung durch die Wasserpflanzen. Beim Naturaquarien-Stil, der seine Wurzeln in der ostasiatischen Ästhetik hat, bilden die Wasserpflanzen jedoch nur einen Teil der Aquariengestaltung. Sehr wichtig für die Ausstrahlung und das Layout ist das so genannte Hardscape. Mit diesem Anglizismus sind die uns bekannten Dekorationsmaterialien Wurzelholz und Steine gemeint. Diese Elemente bilden den Grundaufbau eines Naturaquariums und werden mit der passenden Wasserpflanzenwahl ergänzt. Ob nun holländisches Aquarium, Naturaquarium oder eine Schnittmenge zwischen beiden Stilen - dies alles wird durch den Begriff Aquascaping ausgedrückt. Die Gestaltung eines optisch ansprechenden Aquariums steht im Vordergrund und ist allein durch die Fantasie des Erschaffers begrenzt.

Aquascape